Ouvre mes yeux! - Öffne meine Augen!

Weil alle pünktlich und munter vor Ort waren, konnte planmässig abgefahren werden. An den Zusteigeorten ging es reibungslos weiter. Es war eine Fahrt mit zwei vollen Cars erst durchs malerische Klettgau. So konnte man sehen, bis wohin sich eigentlich unser Pastoralraum erstreckt.

In Schleitheim gab es einen Halt, um den Reisesegen zu empfangen. Den Wettersegen hatten wir wohl bereits: es war heiss und sonnig bis angenehm mild, mit strahlend blauem Himmel.

Ganz professionell war unser Kirchenmusiker in Schleitheim schon vor Ort als wir ankamen und hatte sein Equipment bereits vor der Kapelle aufgebaut. So wurde schwungvoll in den Tag gestartet. Auch unterwegs hielt er uns mit Musik in Stimmung. Natürlich sinnvoll mit jenen Liedern, die auch im Gottesdienst kamen, was wir erst da merkten. Also konnte dort tatkräftig gesungen werden zum Erstaunen der dazukommenden Touristen und Pilgerer.

An der Grenze zu Deutschland wurde unsere Zeit etwas beansprucht. Weiter ging es durch den Schwarzwald, wo wir nebenbei die Legende der Heiligen Ottilie hörten! Nicht einfach, uns auf so kurviger Strasse einen Text vor zu lesen! Viele mussten aber eher deshalb schmunzeln, weil um 660 n.Chr. noch härtere Sitten an der Ordnung waren! Weiter ging es mitten durch Freiburg im Breisgau bis schliesslich über die Grenze zu Frankreich und ins Elsass. Auf der ganzen Fahrt erfuhren wir durch ortskundige Mitfahrerinnen und Mitfahrer sowie durch den Fahrer Interessantes über die Gegend. Aus der Geschichte hörten wir, dass das ehemalige Schloss auf dem Berg St.Odile eine Aussicht über das ganze Elsass bietet. Und das war nicht zuviel versprochen! Wir sahen sogar, woher wir gefahren kamen und noch viel weiter.

Wir waren kaum aus dem Car gestiegen, da hielt schon unser Seelsorgeteam den Gottesdienst. Überraschend, denn einige dachten sicher auch, es gäbe einen örtlichen. Aber umso besser, vertraute Stimmen zu hören und Gesichter zu sehen. Sehr schön und eindrücklich gestaltet, mit den besten Beispielen, was Gott alles möglich macht, wenn man Ihm nur vertraut und sich Ihm anvertraut. Die Aufschrift an der Kathedrale war ebenso prägend: “Ouvre mes yeux”! (Öffne meine Augen!) So konnte jeder seine Wünsche mitnehmen und Sorgen da lassen. Tatkräftig und aufgetankt heimkehren. Nicht nur mit offenen Augen, sondern auch mit offenem Herzen und offener Haltung.

Weiter ging es in den Ess-Saal, wo zwar aufgedeckt war, wo es aber trotzdem noch länger dauerte, bis das Essen kam! Noch etwas länger, bis man bezahlen und gehen konnte! Es lief leicht chaotisch ab. Unverständlich, weil wir ja alle angemeldet waren und weil man vor Ort wusste, wie viele wir sein werden. Da man aber nicht hinter die Kulissen sieht, sagen wir mal, die Angestellten haben ihr Bestes gegeben. Gestärkt ging es in den Nachmittag. Leider mussten wir aber aufgrund des Zeitverlusts das Programm splitten. Zu gerne wären alle mit auf die Führung gegangen. Weil es aber nicht mehr hätte gereicht, um zur Quelle hinunter zu gehen, haben einige von uns darauf verzichtet und nutzten die Zeit auf dem Areal frei. Ohne es zu bereuen, schliesslich sagt man dem Wasser der Source St. Odile heilende Kräfte nach. Das haben unter anderem auch die Kinder erfahren, die ebenfalls dorthin unterwegs waren.

Sie bekamen ihre ganz eigene Führung, kleine Andenken und genossen ihr eigenes Programm, obwohl von den Gestalterinnen noch mehr geplant gewesen wäre. Die Kinder fanden es jedenfalls “cool” und hatten Freude!

Es blieb noch ein wenig Zeit, um in den Souvenir-Shop rein zu schauen, wo alles herrlich nach Duftkerzen und im Kloster hergestellten Seifen riecht! Dann war bereits wieder Zeit für die Rückreise. Auch auf der Rückfahrt, sowie auf der ganzen Reise herrschte eine gute und überaus positive Stimmung. Abgesehen davon, dass ein Passagier ein empfindlicher Magen hatte, war jedem Reisekranken mit einem idealen Platz gedient. Obwohl die kurvigen Wege auch ab und an den nichtreisekranken Fahrgästen zusetzte! Zum Glück musste die ganze Zeit die Reiseapotheke nicht geöffnet werden, abgesehen von Pflaster und eben Reisekaugummi. Auch das Notfalltelefon kam gottseidank nicht zum Einsatz!

Grosses Lob und lieben Dank an das gesamte Vorbereitungsteam, an alle ausführenden, sowie an alle mitwirkenden Personen und nicht zuletzt an die Fahrgesellschaft. Schön, dass sich so viele angemeldet haben. Wir waren gut hundert Leute. Es war eine tolle Reise.

Sandra Aghaeze

 

Weitere Stimmen:

„Es war ein wunderbarer, inspirierender Tag und ich werde noch lange davon zehren. Für mich ganz besonders beeindruckend war, dass wir mit so vielen verschiedenen Menschen aus dem ganzen Pastoralraum unterwegs waren…“

„Sehr beeindruckt hat mich die «Predigt» mit Vanessa. Da wurde die blinde Odilia, ob ich an ihre Legende und Wunder glaube oder nicht, real.“

„Wann ist die nächste Familienwallfahrt???“(mehrmals geäussert)