Geschichtliches zur Pfarrkirche Heilig Kreuz Neuhausen

Die Pfarrkirche Heilig Kreuz Neuhausen wurde 1911–1913 erbaut. Sie ist im Stil einer dreischiffigen Säulenbasilika errichtet. 1922 erhielt die Kirche das vierstimmige Glockengeläute und 1928 eine Orgel.

Die römisch-katholische Diaspora-Pfarrei Neuhausen am Rheinfall umfasst heute das Gebiet von neun politischen Gemeinden, wovon Rüdlingen und Buchberg von Eglisau seelsorglich betreut werden. Die politische Gemeinde Neuhausen zählt 10’000 Einwohner, wovon 2’500 der katholischen Konfession angehören. Wohnten 1850 nur 98 Katholiken im Dorf Neuhausen, waren es 1910 (ein Jahr vor der Grundsteinlegung der Neuhauser Kirche) schon 1'967 oder 35 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die gesamte Pfarrei Neuhausen zählt heute 4’000 Katholikinnen und Katholiken; im Seelsorgeverband Neuhausen-Hallau sind es gut 5’000.

Die Pfarrei Neuhausen ist «erst» 100 Jahre alt. Auf Anordnung der weltlichen Obrigkeit wurde nach der Reformation im 16. Jahrhundert für das ganze Schaffhauser Kantonsgebiet die reformierte Konfession verordnet. Erst im Zuge der Industrialisierung ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kamen Katholikinnen und Katholiken aus dem benachbarten Badischen und aus katholischen Kantonen nach Schaffhausen. Später und bis in die jüngste Vergangenheit folgten Italiener, Portugiesen, Spanier, Mitchristen aus dem Balken und aus asiatischen Staaten.
1836 erlaubte der Grosse Rat, dass auf dem Gebiet des Kantons Schaffhausen wieder die Messe gefeiert werden konnte. Nachdem 1885 in Schaffhausen auf dem Fäsenstaub die erste grosse katholische Kirche nach der Reformation erbaut war, setzten die ersten Bemühungen zur Errichtung einer Kirche in Neuhausen im Jahr 1902 ein. Schliesslich wurde in den Jahren 1911 bis 1913 die heutige Pfarrkirche nach Plänen des Architekten Wilhelm Hector aus Saarbrücken erbaut, der für das Mauerwerk Jurakalkstein aus den Steinbrüchen bei Bar-le-Duc verwenden liess. Am Sonntag, 17. August 1913, weihte Bischof Jacobus Stammler die Heilig-Kreuz-Kirche ein. Grosse finanzielle Probleme bestimmten den rechtlichen Aufbau der Pfarrei über Jahrzehnte bis zur staatlichen Anerkennung der katholischen Kirchgemeinden im Jahre 1968. Ab 1918 gehörte der ganze Schaffhauser Klettgau (bis zur Errichtung der selbständigen Pfarrei Hallau im Jahr 1939) zur Pfarrei Neuhausen.

Seit 1995 bilden die beiden Pfarreien Hallau und Neuhausen den Seelsorgeverband Neuhausen-Hallau. Im Seelsorgeverband sind die beiden Pfarreien selbständig, teilen sich aber die Seelsorger und arbeiten eng zusammen. So hat der Seelsorgeverband Neuhausen-Hallau in etwa vorweg genommen, was das Bistum Basel im Rahmen des Pastoralen Entwicklungsplanes (PEP) mit der Errichtung von Pastoralräumen verwirklichen will, um zu gewährleisten, dass die Seelsorge heute möglichst gut gelingen kann. Der Pastoralraum Neuhausen-Hallau wurden dann auch am 3. März 2012 feierlich durch Bischof Felix Gmür errichtet.

(Quelle: «Der Bau katholischer Pfarrkirchen im Kanton Schaffhausen», publiziert im Buch «Von der Duldung zur Anerkennung: die katholische Kirche im Kanton Schaffhausen im 19. und 20. Jahrhundert», Historischer Verein des Kantons Schaffhausen, 1999)

(Bild: kathschaffhausen.ch)