Ein aus altem Rebholz in Bronze gegossenes Kreuz

Die katholische Kirche Neunkirch hat ein neues Wahrzeichen: ein aus altem Rebholz in Bronze gegossenes Kreuz wurde feierlich eingeweiht.

Samstagabend, 25. Juni 2016, kurz vor 19 Uhr. Das Glöckchen der katholischen Kirche Johannes XXIII. an der Gächlingerstrasse in Neunkirch ruft zum Gottesdienst. Viele Gemeindeglieder nehmen die Einladung an und strömen in die Kirche. Draussen eine mystische Stimmung. Über dem nahen Siblinger Randen hängen dicke, schwere Gewitterwolken. Es sieht nicht sehr verheissungsvoll aus. Anders im Innern der Kirche. Die Augen der sehr zahlreich erschienenen Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder strahlen mit den hier leuchtenden Kerzenlichtern um die Wette. Eingeladen hatten die Verantwortlichen des Pastoralraumes Neuhausen-Hallau, zu dem eben auch die Ortsgemeinschaft Neunkirch-Gächlingen gehört. Dabei ging es um etwas ganz Spezielles: zum einen um die Einweihung des neu gestalteten Kirchenraumes, zum anderen um die In-Besitznahme eines neuen Wahrzeichens. Pfarrer Hans Zünd zelebrierte beides mit Stolz und liess die Versammelten an seiner grossen Freude darüber teilhaben. Hergeleitet vom zu weihenden Kreuz aus altem Rebholz, stand die Liturgie ganz im Zeichen des Bibelwortes: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich ihn ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5). Kirchenhelferin Maria Angele ging näher darauf ein und verband diesen ganz direkt mit dem Chläggi und dessen Rebbau. Dieser sei sinnbildlich mit Reichtum, Fülle, Schönheit, feinen Düften, aber auch mit viel Arbeit und Aufgaben verbunden. „Der Weinstock, die Reben, der Winzer: sie alle ergeben, bildlich dargestellt, eine Verbundenheit zu Gott“, sagte sie. ‚Wir alle sind die Beeren einer Traube und damit wiederum verbunden mit dem Rebstock, also dem Schöpfer‘ brachte es Brigitte Christen auf den Punkt.

Vor dem mit Spannung erwarteten Enthüllungsakt war dessen Ideengeber und Erbauer, Hans Angele, an der Reihe, den Anwesenden den Werdegang und den Prozess des Entstehens ‚seines‘ Rebkreuzes näher zu bringen. Und dann war es soweit: das Tuch wurde gelüftet, zum Vorschein kam ein wunderschönes, einzigartiges Rebkreuz, das fortan also als neues Wahrzeichen des Kirchleins dienen wird. Kirchenstandspräsident Thomas Jud bedankte sich herzlich dafür,  ebenso bei allen an der Einweihungsfeier beteiligten Personen.

Bereichert wurde der Gottesdienst durch wunderschöne Gesangseinlagen des Gospelchors Neuhausen, unter der kompetenten Leitung seines Dirigenten Roberto Alfarè, sowie von der Solistin Somei Jud. Feierlich abgeschlossen wurde die würdige Einweihungsfeier mit einem gespendeten Apéro vor der Kirche.

Kurt Schönberger