Versammlung spricht Betrag für Revision der Orgel in Hallau

23 Stimmberechtigte nahmen die Einladung zur diesjährigen Kirchgemeindeversammlung in Hallau an, welche im Pfarreisaal der Kirchgemeinde in Hallau stattfand.

In seinem Jahresbericht zeigt sich Kirchenstandspräsident Hans Erni besorgt um die Entwicklungen in der katholischen Kirche.

Im vergangenen Jahr habe die Kirchgemeinde mehr Austritte zu verzeichnen als in den Vorjahren, was sicherlich unmittelbar mit der Veröffentlichung der Studie zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche am 12. September 2023 in Verbindung zu bringen ist. Sollte diese Entwicklung anhalten, hätte dies durch die wegfallenden Steuereinnahmen langfristig auch einen finanziellen Impact für die Kirchgemeinde. Erni behält es dem Kirchenstand folglich vor, Ende März 2024 zu überprüfen, ob das geplante Budget überhaupt eingehalten werden könne. Es sei nicht tröstlich aber realistisch, dass alle Kirchgemeinden momentan in einer vergleichbaren Situation seien.

Ebenfalls besorgniserregend empfindet Hans Erni die Situation der Seelsorge in der Pfarrei Hallau. Während in der Kinder- und Jugendseelsorge Leben spürbar sei, seien Projekte für Erwachsene und Senioren quasi nicht vorhanden. Er stellt kritisch die Frage, ob die Seelsorge die Menschen noch erreiche und wünscht sich mehr Zusammenarbeit von Kirchgemeinde und Seelsorge im Sinne des Synodalen Weges, um eine gute Lösung zu finden.

Die Kirchgemeinde und der Pastoralraum Neuhausen-Hallau hatten im vergangenen Jahr personelle Änderungen zu verzeichnen:

Seit Januar 2023 ist Frau Verena Burkhart aus Siblingen neben Hallau nun auch für die Umgebungsarbeiten um die Kirche in Neunkirch zuständig. Hans Erni schätzt ihre kompetente und zuverlässige Arbeit sehr.

Kirchenmusiker Johannes Lienhart hat den Pastoralraum Ende August leider verlassen. Seit dem 1. Oktober hat nun Manuel Draxler die Stelle als Organist inne.

Agnes Eisner aus Neunkirch hat im September die Leitung der Katechese der Primarstufe übernommen. Dabei wurden die Stellenprozente von 10% auf 40% angehoben – massgeblich um die Betreuung der neuen und angehenden Katechetinnen zu verbessern. Erni ist zuversichtlich, dass die Qualität des Religionsunterrichts im Pastoralraum dadurch gewinnen wird.

Pastoralraumleiter Josif Trajkov berichtet über die Höhepunkte des vergangenen Jahres und gibt einen Ausblick auf die Arbeit der Seelsorge im kommenden Jahr 2024.

Schwerpunkt im Pastoralraum bleibe auch im kommenden Jahr die Jugend- und Familienpastoral. Er bedauere, wenn in der Kirchgemeinde der Eindruck bestehe, dass für Erwachsene und Senioren zu wenig getan werde. Trajkov betont, dass Seelsorge oft nicht sichtbar sei, da gerade ältere Menschen oft im Vier-Augen-Gespräch betreut werden, so z.B. bei Besuchen zu Hause, im Spital oder Altenheim oder auch in der Sozialdiakonie. Diakonie bedeute «soziales Handeln nach den Grundsätzen der christlichen Nächstenliebe». Dieser Dienst am Menschen wird im Pastoralraum in der Arbeitsstelle Sozialdiakonie konkret umgesetzt. Der Sozialfond Animar unterstützt mit Spenden und Geldern der Kirchgemeinden Menschen in bedürftigen Situationen - oft zur Überbrückung bis die staatliche Unterstützung greift. Diese Arbeit sei nicht sichtbar, jedoch eine wichtige Aufgabe der Seelsorge.

Baureferent Peter Zimmermann berichtet über die anstehenden Revisionsarbeiten an der Orgel in Hallau.

Für das kommende Jahr werden von der Versammlung 50.000 CHF für die Renovierung der Orgel in Hallau genehmigt. Die Orgel weist einen Schimmelbefall auf. Ebenfalls müsse verbauter Asbest entfernt werden. Eine klangliche Verbesserung der Orgel für weitere 34.000 CHF sei derzeit nicht vorgesehen.

In Hallau und Neunkirch wurden ferner an den Liegenschaften verschiedene Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten ausgeführt.

Bei den Neuwahlen des Kirchenstandes wird Hans Erni als Präsident bestätigt. Auch die weiteren bisherigen Mitglieder des Kirchenstands Barbara Fischer, Désirée Keuch und Peter Zimmermann stellen sich erneut zur Verfügung und werden von der Versammlung in ihrem Amt bestätigt.

Für die im März 2024 anstehenden Wahlen in die Synode der Landeskirche möchte Hans Erni selbst nicht wieder kandidieren. Susan Müller und Patrik Gubser stellen sich für eine erneute Kandidatur zur Verfügung. Mit Désirée Keuch und Barbara Fischer können zwei weitere Kandidatinnen benannt werden.

Der Verwalter Christian Schott kann eine leicht positive Rechnung 2022 präsentieren, welche auf Antrag der Geschäftsprüfungskommission einstimmig genehmigt wird. Die Abnahme der liquiden Mittel der Kirchgemeinde begründe auf der vollständigen Eigenfinanzierung der neu installierten Heizungsanlage. Insgesamt waren die Kosten für den Anschluss an den Wärmeverband aber mit rund 127.000 CHF beinahe 9.000 CHF niedriger als veranschlagt.

Auf Antrag des Kirchenstandes wird der Steuerfuss für das kommende Jahr 2024 bei 14% belassen. Weiter wird der Voranschlag 2024 von der Versammlung angenommen.

Die Kirchgemeinde Hallau gehört zum römisch-katholischen Pastoralraum Neuhausen Hallau und umfasst die Gebiete der politischen Gemeinden Gächlingen, Hallau, Neunkirch, Oberhallau, Wilchingen-Osterfingen und Trasadingen. Stand November 2023 gehören der Kirchgemeinde Hallau 1334 Mitglieder an.

Kirchenstand Hallau 2023
Quelle: mk
von li nach re: Hans Erni, Barbara Fischer, Peter Zimmermann, Désiree Keuch, Josif Trajkov